Weihnachtskonzert des Musikvereins Höpfingen

Höpfingen. Mit einer großen und vielfältigen Palette musikalischer Geschenke erfreute der Musikverein Höpfingen mit seinen beiden Orchestern, der Trachtenkapelle unter Stabführung ihres Dirigenten Holger Dörr und der Jugendkapelle unter der Regie ihrer Dirigentin Kerstin Schuh bei ihrem traditionellen Weihnachtskonzert am ersten Weihnachtsfeiertag in der Obst- und Festhalle die Freunde der konzertanten Blasmusik. Bei diesem Konzert ließen die Musiker die zahlreichen Zuhörer musikalisch ihre Konzertreise erleben, die sie im September in die Vereinigten Staaten von Amerika unternommen haben, mit Höhepunkten bei der Teilnahme an der Steubenparade und der musikalischen Umrahmung eines Gottesdienstes in der St. Patricks Kathedrale in New York. Und die begeisterten Besucher belohnten die Musikanten dann auch stets mit dem verdienten Beifall.

Mit dem bekannten Weihnachtslied „Venite Adoremus" (Herbei oh ihr Gläubigen) von John Francis Wade aus dem Jahre 1743, arrangiert von Heinz Briegel, begrüßte die Trachtenkapelle Höpfingen in der voll  besetzten Obst- und Festhalle die Konzertbesucher. Willkommensgrüße an die Freunde der Blasmusik entbot sodann auch Vorsitzender Elmar Kaiser, namentlich an den Präsidenten des Blasmusikverbandes Tauber-Odenwald-Bauland, Herbert Münkel, den Ehrenpräsidenten Gerhard Münch, den Ehrenvorsitzenden Kurt Schell, die ehemaligen Vorsitzenden Josef Hauck und Erwin Nentwich, MdB Alois Gerig, Bürgermeister Adalbert Hauck und die Gemeinderäte, Pfarrer Hans Scheuermann, den ehemaligen Dirigenten der Jugendkapelle, Hans Gehrlein, der diesen Klangkörper 1973 gegründet hat sowie die Musikfreunde aus Waldstetten, Bretzingen, Schweinberg, Mudau, Eberstadt und Neunkirchen. Einfühlsam, kompetent und unterhaltsam moderierten sodann Aline Stancl und Helena Schell die musikalischen Leckerbissen, bestehend aus einem reichhaltigen über drei Stunden dauernden Programm, ein Repertoire vom klassischen amerikanischen Militärmarsch bis hin zum leichten Swing.

Einen ersten Glanzpunkt setzte die Trachtenkapelle mit „Theme from New York, New York“, der unverwechselbaren Erkennungsmelodie des gleichnamigen Musikfilms von John Kander, nach einer Bearbeitung von Jean Treves, und stellte sogleich ihren hohen Leistungsstand unter Beweis, meisterte sie doch alle Tempi und Rhythmen ohne Fehl und Tadel.

In den folgenden musikalischen Parts begaben sich die Musiker der Trachtenkapelle auf eine spannende Zugfahrt quer durch die USA. Zunächst entführten sie ihre Zuhörer  mit „Oregon“ von Jacob de Haan in die faszinierende Landschaft des nordwestlichen Staates Oregon, und ließen sie bei diesem abwechslungsreichen Trip den Traum der Vergangenheit erleben mit Indianern, Cowboys, Goldgräber sowie mit Herrschaften in Planwagen, gezogen von Pferdegespannen. Langsame Themen zusammen mit Western- und Rockrhythmen stellten hierbei hohe Anforderungen an die Musiker.

Beim „Jackson Five Medley“, nach einer Bearbeitung von Takashi Hoshide, traf das Orchester auf  die ehemalige US-amerkanische Soul-Band mit dem Ausnahmemusiker Michael Jackson und ihren unvergesenen Songs mit viel Leben und Gefühl wie „I'll Be There“, „I Want You Back“, „ABC“ und „Never Can Say Goodbye“.

Mit dem Titel „Chattanooga Choo Choo“ begaben sich die Musikanten schließlich auf eine alte Dampflok, um quer durch Amerika in den Süden zu fahren. Mit dem Hit des Glenn Miller Band Orchestras aus dem Film „Sun Valley“ beschloss die Trachtenkapelle swingend ihren ersten Programmteil.

Nachdem der verdiente lang anhaltende Beifall verklungen war, standen die nächsten Darbietungen im Zeichen der Jugendkapelle mit ihrer Dirigentin Kerstin Schuh, die sich in wochenlangen Probearbeiten gründlich auf ihren großen Auftritt vorbereitet hatten.

Zunächst präsentierten die musikalischen Talente „Das junge Weihnachtskonzert“ von Alfred Bösendörfer, um mit „Young Concert Collection“ von Kees Vlak eindrucksvoll zu demonstrieren, dass die Jungen und Mädchen fleißige und lernbereite Musikschüler sind. Mit den fünf Parts „Fanfare“, Morning Prayer“, Cuckoo Tree“,“ Carillon“ und „Little Parade“ zeigten sie eindrucksvoll ihre musikalischen Fortschritte. Den verdienten Beifall erntete das Jugendensemble auch für „Disney Magical Marches“, nach einer Bearbeitung von Eric Ostelring, um sich sodann mit dem Gospel Rock „Christmal Spiritual“ von Luigi di Ghisasallo zu verabschieden. Doch erst nach der stürmisch geforderten Zugabe, die das Orchester mit „We wish you a Merry Christmas“ gerne gewährten, durften die jungen Musiker die Bühne verlassen.

Den letzten Programmteil der Konzertreise durch die USA bestritt dann wieder die Trachtenkapelle, die mit „Bugler´s Holiday“, einem Solostück für drei Trompeten von Leroy Anderson, bearbeitet von Heinz Dieter Paul, für ein Highlight des Abend sorgte. Die drei Trompeter Günter Dörr, Uwe Berberich und Holger Dörr demonstrierten bei diesem Klangerlebnis der besonderen Art ein perfekten Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Präzision, eine Spitzenleistung der drei Solisten, begleitet vom Orchester, dirigiert von Kerstin Schuh.

Vom ruhigen Stil Beethovens bis zum Rockigen der Rolling Stones spiegelt sich in der Vielfältigkeit der Songs bei „The best of Billy Joel“ wider, einem Medley von Billy Joel, bearbeitet von Peter Kleine Schaars. Bei diesen vier Hits „Just the Way, You Are“, „My Life“, „Honesty“ und „Uptown Girl“ ließen die Musiker die ganze Gefühlspalette von fröhlich über nachdenklich bis melancholisch musikalisch erklingen.

Nachdem der Applaus für diese Spitzenleistung verklungen war, ließ das Orchester bei der Filmmusik „Moment for Morricone“ die Zuhörer die Rauheit des Wilden Westens erleben bei den Parts „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Der Gute, der Schlechte und der Hässliche“, die der Komponist zu einer außergewöhnlichen Einheit komponiert und geformt hat.

Sodann entführte das Orchester mit dem Klassiker „In the Mood“ von Glenn Miller, bearbeitet von Joe Garland, Andy Clark, die Konzertbesucher noch einmal in die Welt des Swing.

Mit dem Marsch „Unter dem Sternenbanner – Stars and Stripes forever“ des amerikanischen Komponisten John Philipp Sousa, nach einer Bea rbeitung von Hermann Männecke, beschloss die Trachtenkapelle schließlich ihre musikalische Reise in die USA. Doch erst nach den lautstark geforderten Zugaben, die die Musiker mit dem Medley „Melodien von James Last“ und „Bugler´s Holiday“ erfüllten, durfte sich das Orchester verabschieden.

Zuvor sprach Dirigent Holger Dörr in seinem Schlusswort allen Anwesenden aus dem Herzen, als er allen dankte, die zum Gelingen dieses musikalischen Weihnachtsgeschenkes beigetragen haben, voran dem Vorsitzenden Elmar Kaiser sowie den Musikern und Dirigentin Kerstin Schuh. (ck)