Höpfingen.„Es war musikalisch ein ganz normales Jahr“, resümierte Dirigent Holger Dörr bei der Jahreshauptversammlung des Musikvereins Höpfingen. Vielleicht seien es aber 2018 gar nicht die musikalischen Höhepunkte gewesen, sondern das Ende der Sanierungsarbeiten in der Musikscheune mit Fertigstellung der neuen Proberäume, die dem abgelaufenen Jahr seine Besonderheit gaben, regte er an.

Die der Musikscheune angegliederte Einliegerwohnung sei in den vergangenen zwei Jahren ausgebaut und so neue Probe- und Aufbewahrungsräume geschaffen worden. Über 3300 Stunden hätten dabei die Musiker in Eigenleistung aufgebracht. Im Juli 2019 sollen die Räume dann im Rahmen des Musikfestes ihrer Bestimmung übergeben werden, teilte Dörr mit.

Zufriedener Dirigent

Musikalisch gesehen sei das vergangene Jahr solide gewesen, so der Dirigent. Letztlich hätten die 58 Musiker insgesamt 94 Termine wahrgenommen – darunter 59 Proben und 35 Auftritte. Nach mehreren Jahren mit großen Konzertreisen habe sich die Kapelle im abgelaufenen Jahr auf die örtlichen Auftritte konzentriert. Dabei seien aber wieder fast alle weltlichen und kirchlichen Feste musikalisch umrahmt worden. Mit dem Leistungsniveau – vor allem beim Weihnachtskonzert – zeigte sich der Dirigent zufrieden, appellierte aber an die Musiker, die Probetermine weiterhin zahlreich wahrzunehmen. „Wir können den Leistungsstand nur halten, wenn wir daran weiterhin konzentriert arbeiten.“ Mit der Fertigstellung der neuen Proberäume erhofft er sich auch eine Optimierung im Probebetrieb. Für die Zukunft müsse sich die Kapelle mit der musikalischen Ausrichtung beschäftigen, denn: „Die typische Bierzeltmusik ist leider nicht mehr so gefragt.“

Besonders stolz ist der Musikverein auch auf seine Jugendkapelle. Warum, das berichtete Dirigentin Kerstin Schuh in ihrem Rückblick. 60 Termine – Proben und Auftritte – belegten ein reges Vereinsjahr. „Der musikalische Höhepunkt war sicher wieder das Weihnachtskonzert, bei dem die Kapelle ihr wachsendes Können zeigte“, so Schuh. Aber auch der Tag der Jugendblasmusik mit fünf Jugendkapellen aus dem Umkreis sei für alle ein ganz besonderes Ereignis gewesen. Im Gesamtchor spielten die rund 80 jugendlichen Musiker an der Musikscheune vor einem begeisterten Publikum. Bürgermeister Adalbert Hauk würdigte die Leistung der beiden Kapellen, auf die er auch immer wieder lobend angesprochen werde. „Bei diesem Verein gibt es aber auch gar nichts zu beanstanden. Im Gegenteil, die Gemeinde ist stolz, ein solches Aushängeschild zu haben.“ Die von ihm beantragte Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.

Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Ehrungen für verdiente Mitglieder. Für 25-jährige passive Mitgliedschaft wurden Verena Hahn, Hubert Hilpert und Anita Bundschuh-Straßer geehrt. Für zehn Jahre aktive Zeit erhielt Sarah Hauk eine Urkunde. 25 Jahre aktive Mitgliedschaft im Vorstand konnte auch Irma Farrenkopf vorweisen, die dafür ebenfalls eine Urkunde bekam. Die Musikerinnen Kerstin Schuh (Dirigentin Jugendkapelle), Bianca Haas, Melanie Schulze und der Musiker Stefan Häfner wurde für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft mit der Vereinsehrennadel in Silber geehrt. Der Vorsitzende Elmar Kaiser lobte die Geehrten nicht nur für ihre musikalischen Qualitäten, sondern auch für sonstige Aktivitäten im Verein. „Sie sind überall zu finden, wo es irgendetwas zu organisieren oder vorzubereiten gibt.“ Höhepunkt war allerdings die Ehrung des Vorsitzenden für seine 50-jährige aktive Mitgliedschaft. Elmar Kaiser wurde 1969 vom ehemaligen Dirigenten Otto Dörr am Flügelhorn ausgebildet, spielte zunächst in der Jugendkapelle und ist seitdem ein nicht wegzudenkender Aktivposten in der Trachtenkapelle und im Verein. Dirigent Holger Dörr und der stellvertretende Vorsitzende Thomas Steinbach war es deshalb eine Ehre, ihm die Vereinsehrennadel in Gold mit Lorbeerkranz zu überreichen.

Beim Tagesordnungspunkt Wahlen wurden der stellvertretende Vorsitzende Steinbach sowie auch die Beisitzer Stefan Häfner und Kassiererin Saskia Berberich einstimmig wiedergewählt. Für die scheidende Beisitzerin Elfriede Seubert, die 18 Jahre lang dem Vorstandsteam angehörte, rückte die ehemalige aktive Musikerin Daniela Hüllen nach. Nach 44 Jahre aktive Vorstandsarbeit stellte Wolfgang Schell sein Amt als Beisitzer ebenfalls zur Verfügung. Dieser Platz wurde vorübergehend nicht nachbesetzt.

Der Vorsitzender Kaiser bedankte sich bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern für die jahrelange engagierte Mitarbeit mit einem kleinen Präsent.